2. Betriebsstellen
2.1 “Nebulöses in der Waschküche”, “Oehde, Übg.” , km 0,0 - 180mNN
Von der Rundfahrtstrecke aus der bis zum Jahre 2012 befahrbaren Anlage habe ich den Übergang in die Waschküche, welche durch einen Wanddurchbruch von der Werkstatt aus erreicht wird, in die verkleinerte neue Anlagenkonzeption mit übernommen. Diese Streckenverlängerung dient zum Einen als Ausziehgleis für den Übergabebahnhof „Laake“ und stellt außerdem den “Rest der Welt” bzw. den Anschluß in Richtung an den Bahnhof Barmen Rittershausen (heute Oberbarmen) dar.
Anfänglich hatte ich dort nur ein Ausweichgleis sowie eine Zugauswechselkassette vorgesehen.
Diese Kassetten erlauben den schnellen Wechsel von Fahrzeugen in den bestimmten Betriebssituationen. Allerdings habe ich nach einem Testaufbau festgestellt, dass dieses Herumhantieren mit fahrzeugbestückten 1 bis 1,5m langen Holzprofilen nicht mein Ding ist. Dies und die Tatsache, das vom Rückbau der Anlage noch genügend Holz vorhanden war, hat die Planung und letztlich die Ausführung des neuen Übergabebahnhofes „Oehde, Kleinbahn“ in Kilometer 0,0 der MIB verkürzt und viel preiswerter gemacht.
Die gesamte Betriebsanlage ist sozusagen ressourcenschonend gebaut und über die selbst erstellte Doppelweiche habe ich im Abschnitt 4.1 berichtet. Das Ende der Station Oehde und damit der Anfang vom Rest der Welt, stellt eine einfach konstruierte Schwenkbühne dar, die aus einem Klinkenstecker, bzw. Buchse, sowie drei Lagen 3mm Sperrholz und einem 45cm langen Stück Flexgleis besteht. Ein paar Bilder dieser sehr simplen und schnell funktionstüchtigen Bühne zeigen mehr als viele Worte.
Der Nebel über Oehde ist von fast undurchschaubarer Dichte, da ich mich noch nicht entschließen konnte die Schutzfolie über den klaviertastaturdeckelartigen Plexiglashauben zu entfernen. Das erinnert mich fatal an die Sofaschutzdecken meiner Großmutter und müsste vermutlich vor meinem beginnenden Altersstarrsinn tiefenpsyschologisch betrachtet werden. Die Hauben dienen nicht nur dem Staubschutz der Fahrzeuge, sondern ermöglichen auch die weitere Nutzung der Waschküche, ohne die Wäsche durch sich heimtückisch anhängende Spur 0 Fahrzeuge zu gefährden.
Die beiden Hauben sind jeweils 1500mm lang, 300mm tief und bieten nebst den Holzleisten eine lichte Höhe von 150mm. Die 90°-Kante habe ich beim Fachhändler direkt vornehmen lassen, da man das mit Bordmitteln bei Plexiglasplatten aus dem Baumarkt wohl eher nicht so exakt vornehmen kann. Die Kellerwand in dem Haus von 1938 ist leider nicht ganz genau gerade und so viele Schrauben an einem artgerechten Klavierband sind konstruktiv auch nicht nötig, weswegen ich je Deckel nur drei Scharniere angebracht habe, deren Schrauben mittels Gewinde versehener Plexiglasreststücke gehalten werden. Auf dem gleichen Weg sind vorne je zwei Griffe angebracht und auch hier zeigt die folgende Bilderstrecke Näheres.
Eine kleine Bemerkung zur Lage der Anschlußweiche an die Staatsbahn, welche sich gedachtermaßen im realen km 19,4 der Nebenbahn Beyenburg – Rittershausen befindet. Von der Planung und dem Bau des
Haltepunktes „Oehde“ (Bahnsteigmitte bei km 19,3) liegen mir Kopien von Originalplänen vor.
Bei Gelegenheit werde ich die Vorlage entsprechend mit meinen erdachten Gegebenheiten erweitern und hier einstellen.
Durch die unterschiedliche Betriebsführung in Verbindung mit der jeweiligen Staatsbahn ergeben sich für Oehde unterschiedliche Anforderungen. Solange die KPEV den Betrieb im Auftrag der Kleinbahn durchführte, war Laake Klb. quasi die Übergabestelle und auch der Startpunkt für die Fahrten auf der Industriebahn. Erst durch den enorm gestiegenen Verkehrszuwachs bereits um 1897, also unmittelbar nach Eröffnung der MIB und der durch die KED Elberfeld geforderten Betriebsdurchführung durch die Kleinbahn selbst, wurde die Anlage eines 2. und 3. Gleises in Oehde notwendig. Dies wurde auch durch die Aufnahme des von der Bevöllkerung gebieterisch geforderten Personenverkehrs unumgänglich. Desweiteren wurde in Verlängerung von Gleis 1 ein kurzes Stumpfgleis 4 mit 30m Nutzlängeerrichtet, welches der I-Bahn-Lok eine bequeme Warteposition ermöglichte, um die Übergabe von der Staatsbahn abzuwarten.
Wie schon in der Skizze aus dem „Betriebsleiternotizbuch“ ersichtlich, haben sich die umfangreichen Gleisanlagen in Oehde bis 1970 halten können. Um dies Zeit herum mehrten sich die Ausfälle der abgezehrten bahneigenen Lokomotiven, die auch nicht durch die in den früheren Jahrzehnten üblichen Leihlokeinsätze aus dem Konzern der NBK abgefangen werden konnten, sodass sich die NBK entschloss, die DB, genauer die Bundesbahndirektion Wuppertal mit der Durchführung des Betriebes zu beauftragen. Dadurch wurden die Anlagen in Oehde entbehrlich und nach und nach als Ersatzbaustoffe im übrigen „Streckennetz“ der MIB verbaut.
Zurück zum Modell. Da ich von Natur aus eher mit geringem Arbeitseifer ausgestattet bin, gehe ich, auch aus Gründen der Mehrfachnutzung der Waschküche, davon aus, dass ich den Zugspeicher dort als Einzelbetriebler nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzen werde.
Wenn sich allerdings mehrere Mitspieler einfinden, so stellt dieser Abschnitt eine separate Betriebsstelle mit wichtigen Aufgaben dar. Denkbar, das dort dann auch Dispatcherfunktionen ausgelagert werden, um den Betrieb zu steuern, auch wenn bei einer realen MIB dieser Zugleiter sicher in Laake residiert hätte.
Oehde im Modell ist ebenfalls an die Digitalhauptleitung angeschlossen und besitzt zwei DIN-Buchsen für die Handregler. Für später schwebt mir noch das Erstellen eines „mechanischen Stellaparates“ vor, wie in der ausgehenden Mitte des neunzehnten Jahrhunderts die Stellwerke genannt wurden. Neben der Eigenart das an der Doppelweiche die Schalter- und Hebelstellung „beide Stränge auf Abzweig“ zu einem Kurzschluß führt, benötigt Gleis vier noch eine Gleissperre, welche natürlich eine Abhängigkeit mit der Weiche 2 haben sollte. Wegen der räumlichen Nähe aller zu stellenden Objekte bietet sich eine rein mechanische Stellvorichtung mittels Stangen, auch wenn sie in Deutschland eher selten eingebaut wurde, für die Nachbildung und den Ausschluß „gefährlicher Eingriffe“ an.
2.2 Der eierlegende Wollmilchsaufiddlespeicherübergabeyard, “Laake, Kleinbahnhof”, km 1,6 - 180mNN
2.3 Gleisanschluß Dr. Hagedorn, “Laaker Landwehr”, km 1,8 - 184mNN
2.4 Haltestelle mit Gleisanschluß, “Kottenhammer”, km 2,7 - 205mNN
(nur als Zwischenfiddleyard dargestellt)
Eine weitere Haltestelle befindet sich am “Kottenhammer”, auch “Laaker Hammer” genannt. Sie weist neben einem einfachen durch einen Sperrbaum gesichertes Anschlußgleis zur Zustellung und Abholung der Güterwagen für das Hammerwerk, einen kleinen Schüttbahnsteig ohne weitere Befestigung auf. Ein Unterstand ist ebensowenig vorhanden.
Auch das Holz des Staatsforst Marscheider Wald wird zu großen Teil hier zum Versand gebracht.
Im Einzelspielermodus würde ich auf die Bedienung wohl verzichten. Für den Vollbetrieb ist es nun durch ein besonderes Segment möglich von der Haltestelle “Trotzhaus” Sperrfahrten durchzuführen, welche vom Anlagenraum aus, vor dem Wanddurchbruch ein händisches Austauschen der Wagen mittels einer Drehscheibe beinhaltet.
Von der Drehscheibe gehen zwei Abstellgleise ab, auf denen je ein relativ kurzer Güterwagen Platz findet.
Möglicherweise wird die noch zu erstellende Fahrdienstvorschrift der MIB verlangen, das die Abholung und Zustellung der Wagen getrennt zu erfolgen hat, da das Streckengleis ein zu starkes Gefälle aufweist und daher das auch kurzzeitige Abstellen der Waggons auf dem Streckengleis nicht zulässig ist.
Die Trennung nach "Trotzhaus" hin, dessen Einfahrtweiche unmittelbar anschließt, wird durch eine Kulisse bewirkt werden. Für die "Hst. Kottenhammer" ist der „Hauptschlüssel“ in "Trotzhaus" deponiert und dort vom jeweiligen Zugführer zu jeder Bedienung mitzuführen. Ich werde das allerdings stark vereinfachen und mit dem Schloß gleich drei mechanische Riegel freigeben. Je einen für die Drehscheibe, sowie die beiden stark vereinfachten „Sperrbäume“.
Solange noch die Epoche III Fahrzeuge überwiegen, wird in "Kottenhammer" auch bester Diabasschotter verladen, der mit einer Seilbahn an ein Schüttgerüst transportiert wird. Grund hierfür sind die vorhandenen Dienstschotterwagen von Talbot sowie einen Ommi 51, die dann in dem sehr leistungsschwachen Steinbruch (max. zwei/drei Waggons pro Werktag) für den Abtransport sorgen.
Leider ist dies auch nur eine dichterische Freiheit die ich mir nehmen muß, gab und gibt es doch im Marscheider Bachtal nur Tonstein. Jedoch war der nächstgelegene Vulkan zumindest räumlich nicht weit weg, denn in kaum zwei Kilometer Luftlinie wurde etwa 300 Millionen Jahre nach dessen Ausbruch, der entstandene Diabas durch den Steinbruch von Sebastian Helmstädter abgebaut und direkt am „Beyenburger Tunnel“ an einem Anschlußgleis der Wuppertalbahn verladen.
Was sind schon zwei Kilometer in 300 000 000 Jahren. ;-)
2.5 Haltestelle mit 2 Gleisanschlüssen, “Trotzhaus”, km 3,5 - 225mNN
2.6 Endbahnhof mit Gleisanschluß, “Hastberg” km 4,9 - 255mNN
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